"Wieso habe ich meine Ziele schon wieder schleifen lassen? So langsam habe ich auch keine Ahnung mehr, was ich dagegen tun kann."
Frustriert und auch etwas enttäuscht schaue ich auf meine mit Zielen gefüllte Liste. "3x die Woche joggen gehen" war eigentlich eine meiner Top-Prioritäten diesen Monat. Wieso aber habe ich es dann nicht geschafft, das umzusetzen?
Das war jetzt nur ein keiner Einblick in die Unzufriedenheit, die mich bis vor ein paar Wochen begleitet hat.
Nach näherem Beschäftigen mit meinen Zielen ist mir jedenfalls etwas aufgefallen: Sie sind total unklar formuliert.
Wenn diese Gedanken dir also gerade bekannt vorkommen und du selbst in einer ähnlichen Situation bist, leidest du wahrscheinlich unter Selbstsabotage aufgrund von unklaren Zielen.
Ich habe es mittlerweile geschafft, meine Zielsetzung anzupassen und habe es seitdem geschafft, dranzubleiben. Wie auch du dem Muster der Selbstsabotage entkommen kannst, erkläre ich dir in diesem Blogbeitrag!
Vorher würde ich dir jedoch empfehlen, unseren Blogbeitrag
Wieso Selbstsabotage deinen Zielen im Weg steht zu lesen, in dem die Grundlagen der Selbstsabotage näher erklärt werden und du erfährst, wie sich Selbstsabotage auf dein Leben auswirkt.
Wie genau sehen unklare Ziele aus?
Ziele zu haben, ist zwar sehr wichtig für das eigene Leben, aber damit uns das auch wirklich hilft, müssen wir vorher einiges beachten und Ziele richtig definieren.
Unklare Ziele gibt es in drei Formen:
1. Ungünstige Zieldefinition
Viele von uns haben Probleme, positive bzw. wünschenswerte Gewohnheiten von Zielen zu unterscheiden. Während bekanntermaßen positive Gewohnheiten erstrebenswert sind, sind sie keine Ziele in dem Sinn, sondern man kann sie eher als "Verhaltensziele" bezeichnen. Das bedeutet, sie führen uns nicht an einen Endpunkt, den wir erreichen, sondern sie sind eine Art Dauerzustand. Wenn du dir beispielsweise – wie ich damals – vornimmst, 3x pro Woche joggen zu gehen, hast du das Ziel dann erreicht, wenn du es eine Woche lang geschafft hast? Natürlich nicht, denn nächste Woche musst du es ja erneut ausführen. Dieses Ziel kann stellvertretend für alles Mögliche stehen, was ähnlich definiert ist.
Solche Verhaltensziele müssen immer wieder neu erfüllt werden. Sie bringen einen in eine endlose Spirale, da wir stetig einem Endpunkt hinterherrennen, den es aufgrund der Art, wie wir das Ziel definiert haben, nicht geben wird. Das ist wie die berühmte Karotte vor der Nase. Was passiert dann? Man brennt aus, weil man sich in einem Hamsterrad gefangen fühlt. Man tut, macht und packt so richtig an, aber irgendwie erreicht man seine Ziele trotzdem nicht. Anstatt ein „Ergebnisziel” zu setzen, bei dem klar definiert ist, wann man es erreicht und was man erreicht hat, tappen also viele Leute (mich inkludiert) leider oft in die Falle, sich Verhaltensziele zu setzen, denen man ewig hinterläuft.
2. Ideen und Träume
Unkonkrete Aussagen und verschwommene Ideen sind für uns nicht greifbar. Lassen wir unsere „Ziele” als nebulösen Traum stehen, gibt es keinen klaren Weg dorthin und es ist schwer, in Bewegung zu kommen.
Hat man ein Ziel, kann man klare Schritte definieren, die man gehen muss, um das Ziel zu erreichen. Innerlich sind einem dann die Maßnahmen bewusst, die man ergreifen muss, um zu starten und dranzubleiben. Fehlt uns das, bleiben wir untätig oder prokrastinieren und finden keinen richtigen Weg, unseren Traum zu erfüllen.
Natürlich können auch Träume wahr werden – aber das geht eben nur dann, wenn wir daraus etwas Greifbares machen, was auch wirklich Realität werden kann. Ein gutes Beispiel für diesen Fall ist: "Ich hätte gerne irgendwann mal eine erfolgreiche Firma”.
Es ist, wie man immer sagt: „Wer sein Ziel kennt, findet den Weg”. Wer aber sein Ziel eben nicht kennt, weil es als ein unkonkreter Wunsch im Kopf existiert, kann sich nicht auf den Weg machen. Man hat überhaupt keine Ahnung, wo man anfangen soll…
Genau deshalb bleibt man in solchen Fällen wahrscheinlich auch eher untätig und fängt gar nicht erst an.
3. Fremdziele
"Fremdziele" vertreten in der Regel nicht deine eigenen Wünsche, sondern die, die du von anderen angenommen hast. Selbst, wenn sie erstrebenswert scheinen, entsprechen sie vermutlich nicht dem, was du selbst wirklich in deinem Inneren erreichen willst, sondern sie entstehen durch Beeinflussung von außen.
Das kann zum Beispiel der Traum deiner Eltern sein, die sich wünschen, dass du einen bestimmten Beruf ausübst, oder aber auch Vorgaben, die dir in deiner beruflichen Rolle aufgedrückt werden. Auch kann es aber sein, dass sogar du selbst dir die Ziele aufzwingst, weil du das Gefühl hast, du musst einen bestimmten Status erreichen oder willst von anderen bewundert werden.
Leider entsprechen solche Ziele oft nicht den eigenen persönlichen Werten oder für was man wirklich steht bzw. stehen möchte. In solchen Fällen führt das dazu, dass man anfängt, diese Ziele – oder viel mehr sich selbst – zu sabotieren.
Das hört sich eher suboptimal für unsere Zielverfolgung an, oder? Die gute Nachricht ist: Dieser Zustand ist leicht zu bekämpfen – man muss nur wissen, wie!
Wie kannst du klare Ziele setzen?
Eine gute Zielformulierung geht konkret darauf ein, WAS du WANN erreichen willst.
Ein Beispiel dafür ist „Ich verdiene ab Anfang nächsten Jahres monatlich 5.000 Euro brutto!”. Hier kannst du klar messen, dass du am Ziel angekommen bist. Klar sollte auch sein, bis wann du angekommen sein willst, damit du anfängst zu handeln und direkt mit der Umsetzung startest.
Außerdem solltest du – anders als bei Fremdzielen der Fall ist – die Ziele auf dich beziehen und nicht auf andere. Nur so kannst du das Ziel aus eigenem Antrieb erreichen. Nur, wenn deine Ziele DEINEN Wünschen und Werten entsprechen, wirst du den Antrieb verspüren, sie erreichen zu wollen. Dafür solltest du dich erstmal mit dir selbst beschäftigen, also deinen Werten, deiner Mission und auch einer Vision von deinem Leben, wie es in 3, 5 oder 10 Jahren aussehen soll.
Wer bist du gerade und was musst du tun, um die Person zu werden, die du sein willst? Was ist deine persönliche Mission und wohin soll die Reise gehen? Was sind deine Werte und inwiefern lassen sich diese in deinen aktuellen Zielen wiederfinden? Musst du da etwas ändern?
Wenn du diese Fragen beantworten kannst und dir klar ist, welche Werte DU vertreten willst, hast du viel mehr Klarheit, wie deine Zielsetzung aussehen sollte. Dann fällt es einem direkt viel leichter, sich aufzuraffen, anzufangen und vor allem auch dranzubleiben!
Hinzu kommt, wie uns die Verhaltensziele gezeigt haben, dass wir mit einem Ziel keinen Dauerzustand definieren sollten, der aus einer positiven Gewohnheit besteht. Viel eher sollte uns die positive Gewohnheit an ein klares Ziel bringen. Wenn wir also das Beispiel von vorhin aufgreifen, bei dem das Ziel aus 3x die Woche joggen besteht, könnte ein klar definiertes Ziel das folgende sein: „Ich habe nächstes Jahr im April erfolgreich einen Marathon abvolviert.” Deine positive Gewohnheit des Joggens bringt dich deinem Ziel also näher.
Fazit
Unklare Ziele können mehrere Formen haben:
Handelt es sich um eine ungünstige Zieldefinition, dann orientiert sich dein Ziel viel eher an einem gewünschten Verhalten als an einem erreichbaren Endpunkt. Das kann leider auf Dauer ziemlich frustrierend sein, weil man das Gefühl hat, man sei in einem Hamsterrad gefangen anstatt am Ziel anzukommen.
Vage Ideen statt konkreter Ziele führen leider meistens dazu, dass wir nicht ins Machen kommen, da wir gar nicht wissen, wo wir anfangen sollen.
Ein Fremdziel wird von dir selbst gar nicht wirklich vertreten. Wenn unsere Ziele nicht unserem eigentlichen Wesen entsprechen, ist es schwer, ihnen mit voller Überzeugung nachzugehen.
Um diesem Muster zu entkommen, ist es wichtig, dass dein Ziel ein WANN und WAS beinhaltet. Es sollte einen klar erreichbaren Endpunkt geben, den du messen kannst.
Außerdem ist es essenziell, dass deine Ziele DEINER Mission entsprechen und vor allem etwas mit der Person zu tun haben, die du bist.
So wird es dir deutlich leichter fallen, anzufangen und nachhaltig deinen Zielen nachzugehen. Dann gilt nur noch:
Dranbleiben! Dein Weg ist das Ziel!