Wie du dich wirkungsvoll vor dem Burnout schützt

„Neeeeeiiiin!“ stöhne ich gedanklich mit einer hilflosen Verzweiflung, die sich bedrohlich anfühlt. Meine Hoffnung, dass die Nacht ewig währt, hat sich also nicht erfüllt. Leider.
Und da liege ich nun, früh morgens im Bett. 6 Uhr. Ich muss aufstehen.
Muss, muss, MUSS!! Das alles frisst mich auf. Ich kann nicht mehr.
Was war passiert? Hatte ich einen Burnout??
Das kann aber doch nicht sein?! Ich bin seit vielen Jahren Unternehmer, zweifacher Papa und bis jetzt noch mit allem fertig geworden!?
Doch ich fühle mich ausgelutscht, bleiern, leer, keine Kraft, null Optimismus, ohne Ziel, ohne Richtung, ohne Plan, kein Bock auf nichts. Nichts scheint mehr Sinn zu machen. Von heute auf morgen habe ich das Gefühl, dass kein Rad mehr rum geht und ich einfach nicht weiß, wie ich weitermachen soll. Oder kann. Der kalte Schweiß steht mir auf der Stirn und mich packt die Angst.
So ging es mir vor einigen Jahren. Heute ist das Gott sei Dank anders. Zum einen, weil ich seitdem konsequent mit einem sehr guten Erfolgsjournal arbeite – und weil ich mir in dem Zuge ein Fundament gebaut habe, das mich davor schützt, in die bodenlose Tiefe eines Burnout abzustürzen.
Wie auch du dir dieses Fundament schaffen kannst, erzähle ich dir gleich. Doch fangen wir zunächst mal vorne an.
Volkskrankheit Burnout
Die Diagnose Burnout ist in den letzten 10 Jahren um ein Mehrfaches gestiegen. Gefühlt werden die Anforderungen – nicht nur im Berufsleben – immer größer. Alles dreht und verändert sich ständig. Immer mehr Informationen strömen auf uns ein. Wer bremst, verliert. Wer nicht mitzieht, geht unter. Und wer sich nicht konstant weiterentwickelt, kommt unter die Räder.
Es liegt auf der Hand, dass es unter diesen komplexen, sich wandelnden Bedingungen mehr als ratsam ist, das eigene Leben und den beruflichen Weg aktiv zu gestalten – bewusst, fokussiert, achtsam und reflektiert.
Wenn der Sinn verloren geht, ist das der direkte Weg in den Burnout
Ein Weg, der mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt in Richtung Burnout führt, ist es, wenn man sich seinen Terminplan mit allem vollstopft, was reinpasst („viel hilft viel“), im Hamsterrad immer schneller tritt, um rauszukommen (dass dies nicht geht, ist klar) und mehr oder weniger unreflektiert beruflichen Zielen nachhetzt (X % mehr Umsatz, die nächste Beförderung, das doppelte Gehalt …).
Wenn man auf dieser Spur unterwegs ist – brav alles erledigt, was die Umwelt an einen heranträgt – und Achtsamkeit, Reflexion und Bewusstheit fehlen, wird es schnell ganz kritisch.
Das ist ein Weg, den ich so ähnlich auch schon gegangen bin. Er ist ungesund, destruktiv, lebensverachtend und – buchstäblich – „Sinn-los“.
Dieser Weg ist spätestens dann zu Ende, wenn der Körper streikt oder sich die ohnmächtige Sinnlosigkeit eines Burnout über einen legt. Game over.
Sinn – das Schutzschild gegen den Burnout
Sinn zu finden und Sinn zu spüren ist eines der wirksamsten Mittel, um nicht auszubrennen!
Dieser Sinn leuchtet strahlend wie eine helle Fackel auch dann, wenn die Nacht dunkel ist – auch dann, wenn es mal nicht rund läuft – auch dann, wenn man mal keine Kraft hat und auch dann, wenn man unsanft mit der Nase im Dreck landet.
Diese Phasen gibt es im Berufs- und Privatleben immer!
Aber wie soll das denn gehen?! Man sieht entweder einen Sinn oder man sieht keinen Sinn!? Ich sage nein! Es ist möglich, sich ein Fundament zu errichten, auf dem ein krafttvolles Gefühl von Sinn ruht!
Wie du dir ein felsenfestes Fundament aus Sinn errichtest
Seit ich mich intensiv mit Zielen, Zielerreichung und Erfolg auseinandersetze, beschäftigen mich immer wieder die Zusammenhänge zwischen Werten, Vision, Mission und Zielen.
Früher habe ich – ehrlich gesagt – bei Begriffen wie Vision und Mission immer gegähnt und das für Pseudo-Coaching-Gequatsche gehalten. Heute sehe ich das anders. Denn mittlerweile weiß ich, dass die folgenden Komponenten die Grundlage bilden, um ein tiefes, nachhaltiges Gefühl von Sinn entstehen zu lassen:
Wir sollten diese vier Komponenten also aktiv in unser Bewusstsein bringen, sie für uns gestalten und zu einer aufeinander aufbauenden Einheit formen. Dies ist ein Reifeprozess, der etwas länger dauert und auch im Laufe der Zeit immer wieder Anpassungen erfährt – ganz besonders natürlich bei den Zielen.
Ich wage zu behaupten, dass es auf dieser Basis sehr schwer ist, einen Burnout zu bekommen oder in eine Sinnkrise abzurutschen!
Heute arbeite ich beispielsweise deutlich mehr als zu meinen „Grenz-Burnout-Zeiten“, bin allerdings weiter denn je davon entfernt – weil ich einen tiefen Sinn in meinem Wirken spüre.
Schauen wir uns nun an, wie diese vier Elemente gemeinsam eine durch und durch solide Erfolgsgrundlage für deine Karriere schaffen.
Das "sinnvolle" Zusammenspiel von Zielen, Werten, Vision und Mission
Ziele sind sehr wichtig, damit wir auf dem Weg sind, uns weiterentwickeln und unserer Karriere bzw. unserem Leben generell eine Richtung geben. Ohne Ziele trudeln wir schnell planlos durch die Gegend und verzetteln uns leicht. Ziele sind also ein entscheidendes Element, damit wir uns weiterentwickeln können.
Wenn wir uns aber zu sehr auf Ziele fokussieren und die anderen drei Aspekte außer Acht lassen, dann ist die Gefahr groß, dass wir „leeren“ Zielen nachlaufen, die keinen tieferen Sinn haben und uns keine Erfüllung schenken. Kurzfristig funktioniert zwar die reine Zielorientierung, aber mittel- und langfristig genügt es nicht, wenn wir unseren Lebenserfolg rein auf Zielen aufbauen wollen. Hier kommen die persönlichen Werte sowie Vision und Mission als Basis für die Ziele ins Spiel!
Persönliche Werte sind das Fundament, auf dem – bewusst oder unbewusst – alles in unserem Leben aufbaut. Sie leiten unsere Gedanken, unsere Gefühle und unser Handeln. Dementsprechend substanziell sind diese Werte für die Ausrichtung unseres Lebens. Wenn wir sie achtsam erkennen und bewusst integrieren, haben wir damit eine viel bessere Grundlage für Erfolg und Erfüllung, als wenn diese nur unbewusst in uns wirken. Denn so können wir sie aktiv nutzen, um unsere Energie in die für uns richtigen Bahnen zu lenken.
Eine Vision ist sozusagen wie ein Leuchtturm für uns. Es ist ein größeres, umfassenderes Bild von unserer Existenz in der Zukunft. Wenn wir wissen, wer wir in drei, fünf oder zehn Jahren sein wollen, wie wir leben möchten und was wir erreicht haben wollen, können wir uns immer daran ausrichten. So fällt es uns viel leichter, gute, nachhaltige Ziele zu finden, die uns erfüllen und motivieren.
Eine Mission ist das Bindeglied zwischen Zielen und Vision. Man könnte eine Mission auch als das „Warum“ bezeichnen – also den Grund unseres Seins. Die Mission steht sozusagen als Überschrift über dem, was wir tun, wie wir es tun und warum wir es tun – für das ganze Leben oder zumindest eine längere Zeit. Entsprechend wichtig ist dies natürlich auch dafür, was wir beruflich machen. Es versteht sich von selbst, dass eine Mission, die aus unserem Inneren entspringt, alleine schon für eine konstante Motivation sorgt.
Fazit
Wenn diese vier Komponenten in einem möglichst harmonischen Einklang sind bzw. keine Widersprüchlichkeiten in sich tragen, wirst du spüren, wie stark und sinnerfüllt deine gesamte Existenz dadurch wird!
Denkst du, dass dir das helfen wir, um dich langfristig vor einem Burnout zu schützen! Ich bin davon überzeugt, da ich es selbst erlebe!
Wenn man – gerade in schwierigen Phasen – von Sinn aufgefangen und getragen wird, entsteht „Geborgenheit“ und ein tiefes Vertrauen in den eigenen Weg. Auf den werden nämlich auf diese Weise dicke, dicke Leitplanken gebaut!
Die bewusste, achtsame und reflektierte Arbeit mit einem guten Erfolgsjournal oder Tagebuch kann dir dabei ein hilfreicher und treuer Wegbegleiter sein.
Dranbleiben! Dein Weg ist das Ziel!
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