Selbstsabotage: Wieso dir eine fehlende Systematik den Weg erschwert

„Ich weiß zwar, was ich alles tun muss, um meine Ziele zu erreichen, aber irgendwie klappt das alles nicht. Arghhhhhh! Wieso hab ich denn schon wieder nicht angefangen?! So langsam hab ich echt keinen Bock mehr auf das alles! Jeden Tag versuche ich, positiv zu bleiben und meine Vorhaben umzusetzen. Und dann? Komme ich wieder zu GAR NICHTS.”
Das ist eine kleine Rückblende dazu, wie mein Leben noch vor Kurzem ausgesehen hat. Immer wieder war ich daran gescheitert, mein eigenes Handeln zu führen und wirklich das, was ich mir vorgenommen hatte, in die richtigen Bahnen zu lenken.
Nachdem ich mich dann aber näher mit meinem Problem beschäftigt hatte, ist mir aufgefallen, dass absolut keine Struktur und Systematik hinter meinem Handeln stand. Und genau so bin ich in die Selbstsabotage gerutscht und bin eine Ewigkeit nicht wirklich mit meinen Zielen vorangekommen.
Kommt dir das bekannt vor? Dann fehlt dir vielleicht einfach eine Systematik in der Umsetzung, weshalb du immer wieder in Selbstsabotage-Muster rutschst. Wie du das aber ändern kannst, erfährst du in diesem Blogbeitrag!
Vorher empfehle ich dir aber – falls du das noch nicht getan hast – den Beitrag Selbstsabotage zu lesen. Darin erfährst du, welche Auswirkungen und Symptome Selbstsabotage haben.
Was bedeutet “fehlende Systematik”?
Eine fehlende Systematik um Ziele zu erreichen kommt oft dadurch, dass die Tagesplanung im Prinzip nur aus Terminplanung besteht. Das kann entweder konkret auf Termine oder aber auch geplante Slots für andere Tätigkeiten bestehen.
Meistens versuchen wir dann auch noch alles mögliche, was an To-Dos, Zielen oder Gedanken noch offen ist, irgendwie in diese Planung reinzupacken.
Genauso hab ich das auch gemacht und ich dachte, ich wäre super organisiert.
Das Problem dabei ist aber, dass diese Zeitplanung sich eben nur auf den zeitlichen Ablauf konzentriert. Der Fokus liegt hier also weniger auf dem Inhalt und nicht auf Priorisierung, dem richtigen Mindset, Fokus oder Bewusstsein für Ziele.
Ich glaube, bei den wenigsten läuft der Tag dann aber wirklich so ab, wie geplant. Mal dauert hier ein Termin länger oder da kommt noch ein unerwarteter Anruf… Und dann ist unser schöner Zeitplan direkt hinüber.
Wir sind ja alle nicht alleine auf der Welt und durch die Wirkung, die unser Umfeld auf uns hat, entstehen täglich ungeplante Situationen, die dann letztendlich dafür sorgen, dass wir sagen „Mist, ich bin schon wieder zu nichts gekommen!”
Konzentriert man sich auf eine zeitliche Planung und seine To-Do-Liste, bleiben meistens viele Fragen offen, die ungeklärt sind und dann ständig durch den Kopf schwirren.
- Was ist hier eigentlich wichtig?
- Was tue ich heute für das Ziel, das ich habe?
- Was ist eigentlich mein Ziel?
- Wo muss mein Fokus hin?
Weil eben eine Ebene von Strukturierung des Denkens und Verhaltens fehlt, sind einem die eigenen Prioritäten und Wünsche meistens unklar.
Welchen Zusammenhang hat eine fehlende Systematik mit Selbstsabotage?
Wenn uns eine Systematik fehlt, um das eigene Handeln zu führen, haben wir kein Mittel, unser Wissen in die Praxis umzusetzen. Das heißt, wir wissen sogar meistens, was wir tun müssen, um unsere Ziele zu erreichen, aber wir haben kein Werkzeug, mit dem wir diese Theorie in gelebte Realität umsetzen können.
Das sieht dann häufig so aus, dass unser Anspruch im Kontrast zur eigenen Realität steht.
Wir nehmen uns vor, unsere Pläne und Vorhaben umzusetzen und etwas für unsere Ziele zu tun. Wir wissen außerdem, dass ein gutes, positives Mindset und regelmäßige Reflexion wichtig sind, um dem Ziel näherzukommen.
Aber dann stellen wir abends – wie ich es mir auch oft ging – fest, dass wir schon wieder zu nichts gekommen sind. Wir haben uns dauernd verzettelt und alles Mögliche gemacht, aber eben nicht das, was wir uns vorgenommen haben. Natürlich leidet darunter auch das positive Mindset, das man eigentlich haben möchte.
Man fühlt sich hilflos, weil man sich eben dauernd verzettelt und prokrastiniert. Und schon ist man in der Spirale der Selbstsabotage!
Unser Handeln ist dann stets rein reaktiv. Es kann gut sein, dass wir uns mit vielen Dingen beschäftigen, aber die meisten davon haben nichts mit unseren Zielen, Werten oder einer positiven Haltung zu tun.
Wie kannst du ein System einwickeln und der Selbstsabotage entkommen?
Um ein funktionierendes System zu entwickeln, sind tägliche Bewusstheit, Aufmerksamkeit und eine Planung auf Basis von Priorisierung unerlässlich.
Dafür ist die Eisenhower-Matrix ein extrem hilfreiches Werkzeug. Mit ihr können wir verstehen, was sich eigentlich in unserem Leben so abspielt und die anstehenden Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit sortieren.
Es gibt vier Quadranten, in denen zwischen wichtig oder unwichtig und dringend oder nicht dringend unterschieden wird.
Es gibt dann eben auch Aufgaben, die wichtig und dringend oder eben nicht wichtig und nicht dringend sind.
Wenn aktuell noch kaum Bewusstsein dafür vorliegt, was wir gerade eigentlich tun und wieso wir es tun, fällt diese Unterscheidung den meisten anfangs ziemlich schwer – das ging mir genauso.
Schauen wir uns doch mal die einzelnen Quadranten näher an:
- Wichtig und dringend
Für die meisten von uns ist es so, dass dringende Dinge alles andere im Alltag überlagern. In diesem Bereich befinden sich Dinge wie Arbeit, um alle Ausgaben decken zu können, persönliche Termine oder eben die Existenzerhaltung, sprich schlafen, essen, einkaufen, oder waschen. Termine mit Abgabefristen gehören hier auch dazu; alles, was dringend ist, hat im Regelfall eine Deadline.
- Nicht wichtig, aber dringend
Oft verschwimmen die Aufgaben in diesem Quadranten etwas mit denen von „wichtig und dringend”. Hier gehören nämlich Termine oder Terminaufgaben rein, die keine Relevanz für deine Ziele, deine Zukunft oder deine Existenz haben.
Würdest du sie nicht wahrnehmen, wäre das – anders als bei denen im „wichtig und dringend” Quadranten – kein allzu großes Problem.
Häufig zählen hierzu auch Dinge mit einer Deadline, die man für andere erledigt, z.B. weil man darum gebeten wurde.
- Nicht wichtig und nicht dringend
In diesem Bereich verbringen wir oft sehr viel Zeit, da hierzu Dinge gehören, die quasi unsere Belohnung für all die harte Arbeit, die wir leisten, sind. Zum Beispiel ist das Zeit auf Social Media, Fernsehen oder Romane zu lesen.
Außerdem kann es sein, dass andere dich um etwas bitten, was keine Eile hat. Das fällt auch in diese Kategorie
- Wichtig, aber nicht dringend
Dieser Bereich ist dann dort, wo aktuell das Problem liegt. Wichtig, aber nicht dringend sind Dinge, die…
…dich an deine Ziele bringen.
…deiner Entwicklung nützen.
…gut für deine Gesundheit sind.
…dir gut tun oder dich stärken.
…deine Beziehungen fördern.
Das große Problem ist aber, dass dieser Quadrant fast immer von allem anderen erdrückt wird und bei einer Zeitplanung einfach untergeht.
Das Hauptproblem ist, dass die Dinge in den anderen Quadranten mehr oder weniger Automatismen sind, mit denen man sowieso konfrontiert wird.
In diesem Quadranten ist das nicht der Fall. Dinge, die hierzu gehören, benötigen Eigeninitiative, bewusste Steuerung und Aufmerksamkeit. Oft ist das auch mit Überwindung oder Anstrengung verbunden, da sie sonst komplett vom Rest überdeckt werden. Genau das ist das Problem vieler Menschen.
Die dringenden Dinge dominieren in einer Zeitplanung und verdrängen oft die wirklich wichtigen Dinge. Dann kommt man zu nichts, verzettelt sich und natürlich fällt man dann auch sehr leicht in die Selbstsabotage.
Was heißt das nun?
Neben der reinen Terminplanung brauchen wir eine Ebene von Priorisierung und inhaltlicher Systematik, die unabhängig von Zeit ist.
Der Quadrant „wichtig, aber nicht dringend” ist so entscheidend, dass wir ihn mit aller Macht verteidigen müssen. Das geschieht durch eine priorisierende Planung und gezielter Selbstführung. So können wir uns immer wieder in die richtige Spur führen und den Fokus dorthin lenken, wo wir ihn brauchen.
Es ist also wichtig, dass wir jeden Tag aktiv den Fokus auf genau diese Dinge legen und Prioritäten setzen. Ein guter Weg ist es, jede Woche seine Aufgaben in die Eisenhower-Matrix einzutragen und dieses System als Richtlinie für das tägliche Handeln zu nutzen.
Fazit
Wenn wir unsere Tage rein mit einer Zeitplanung strukturieren, fehlt uns meist eine Systematik, die es uns wirklich ermöglicht, an unsere Ziele zu gelangen. Da oft unerwartete Aufgaben entstehen, fallen die wirklich wichtigen Dinge für unsere Ziele hinten runter und werden verdrängt.
So können wir zwar ständig beschäftigt sein, aber nie wirklich Zeit für unsere Ziele finden. Das führt schnell zu Verzettelung und Prokrastination und damit mehr oder weniger in eine Selbstsabotage, bei der wir uns hilflos fühlen.
Um dies zu umgehen, benötigen wir eine Planung, die Priorisierung und Inhalt mit einbezieht. Dafür ist die Eisenhower-Matrix geeignet, bei der die Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit sortiert werden. So schafft man Bewusstsein und Achtsamkeit für das wirklich Wichtige.
Unsere Erfolgsjournale können dir dabei helfen, diese Probleme für dich zu lösen und ein strukturiertes System mit der Eisenhower-Matrix umzusetzen, das dich an deine Ziele bringt.
Dranbleiben! Dein Weg ist das Ziel!
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Veröffentlicht in
Prioritäten, Selbstführung, Selbstsabotage